Ausblick auf die 33. Bayerischen Tierärztetage 2027

Aufgrund des großen Erfolges der 32. Bayerischen Tierärztetage 2025 und der extrem positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Referierenden finden die nächsten Bayerischen Tierärztetage erneut im wunderschönen Bamberg statt vom 3. -6. Juni 2027. 

32. Bayerische Tierärztetage 2025

Rückblick auf die 32. Bayerischen Tierärztetage 2025

Zum Auftakt der 32. Bayerischen Tierärztetage, die unter dem Motto “Tierärzteschaft: Garanten für Schutz von Tier, Mensch und Umwelt” standen, begrüßte die Präsidentin der BLTK, Dr. Iris Fuchs, in ihrer Eröffnungsrede aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Herrn Staatsminister Torsten Glauber und bedankte sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die große Unterstützung seines Hauses zur Stärkung der flächendeckenden tierärztlichen Versorgung. 

Ein herzlicher Willkommensgruß ging auch an zahlreiche Ehrengäste aus Politik, an Vertreter von wissenschaftlichen Bildungseinrichtungen, der Landestierärztekammern, von Landes- und Bundesinstituten und Verbänden, wie auch an alle Teilnehmer aus dem In- und Ausland und Aussteller.

Die Präsidentin der BLTK wies in ihrer Eröffnungsrede darauf hin, dass Tierärzte aus allen Berufssparten, sei es praktizierende oder amtliche Tierärzte, Kolleginnen und Kollegen aus der Veterinärverwaltung, den Untersuchungsämtern und den wissenschaftlichen Einrichtungen einen erheblichen Beitrag zum Wohle und der Tiergesundheit, ob bei Heim- oder Nutztieren, für den gesundheitlichen Verbraucherschutz und den Menschen im Sinne von „One Health“ leisten. Gleichzeitig ermahnte sie, dass bei diesen hohen Erwartungen an den tierärztlichen Berufstand jedem und v.a. dem Gesetzgeber bewusst sein muss, dass die Rahmenbedingungen dringend optimiert werden müssen, so z.B. die Möglichkeit für eine Wochenarbeitszeit, Reduktion und Vereinfachung der Dokumentationspflichten, konkret definierte Einsatzmöglichkeiten von arbeitswilligen schwangeren Kolleginnen und für den Freien Beruf sehr wichtig, Unterstützung für Tierärztinnen und Tierärzte, die sich niederlassen möchten.

Aufgrund der großen Gefahr der weiteren Aus- und Verbreitung von Tierkrankheiten und Tierseuchen und den damit verbundenen dramatischen Auswirkungen auf heimische Tierbestände und Lebensmittelbetriebe, sind im Hinblick auf die Lebensmittelversorgungssicherheit nach Ansicht der Präsidentin die Nicht-Impfpolitik der EU bzw. die generellen Handelshemmnisse für gesunde, aber geimpfte Tiere bzw. deren Produkte in einer Tierseuchenkrise weder zeitgemäß noch für Tierärzte ethisch vertretbar. 

Fachprogramm

Mit nahezu 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, rund 150 Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland (Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Spanien, Bosnien und Herzegowina) waren die Bayerischen Tierärztetage 2025 ein voller Erfolg. 

Tierärztinnen und Tierärzte, Studierende der Tiermedizin sowie Tiermedizinische Fachangestellte konnten sich in einem breit gefächerten, praxisnahen Kongressprogramm fort- und weiterbilden. 

Der Donnerstag war auch dieses Mal wieder der Tag der Intensiv-Workshops sowohl für Tierärztinnen und Tierärzte als auch Tiermedizinische Fachangestellte. Neben regelmäßig angebotenen und immer beliebten Workshops wie „Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz“, „Kleinsäuger 2.0”, „Hundeführerschein - Grundwissen Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden”, „Neu- und Wiedereinstieg in die Kleintierpraxis (BLTK & ATF)“, „Tierärztliche Betreuung von Neuweltkameliden (BLTK & ATF)“, „Tierärztliche Betreuung von kleinen Wiederkäuern“ gab es dieses Mal auch Neuheiten im Programm wie „Kleintier x 4“ wo 4 Schwerpunktthemen in aller Ausführlichkeit dargestellt wurden. Dieser Intensiv-Workshop fand sowohl bei Tierärztinnen und Tierärzten als auch Tiermedizinischen Fachangestellten reges Interesse. Kolleginnen und Kollegen aus der Schweinepraxis informierten sich bei einer externen Veranstaltung über “ASP-Rahmenplan - Biosicherheit - Statusverfahren” inklusive einer Betriebsbesichtigung. Schnell ausgebucht war der für Tierärztinnen und Tierärzte aus der Rinderpraxis angebotene Intensiv-Workshop „Klauenpflege“, der ebenfalls extern stattfand. In Zusammenarbeit mit der Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGL) fand die “Wahlpflichtfortbildung für amtliche Tierärzte” ein breites Publikum. Ganz neu im Programm war für Amtstierärztinnen und Amtstierärzte der Intensiv-Workshop “Kontrolle und Vollzug”, der sehr gut besucht wurde.

Der Intensiv-Workshop für TFA „Theorie und Praxis“ führte neben Vorträgen zum Arzneimittelrecht und Kommunikationsstrategien auch durch praktische Anteile wie Mikroskopieren, Verbandsübungen am Kleintiermodell sowie einer Session zum EU-Heimtierausweis.

Der Freitag und Samstag stand ganz im Zeichen der umfangreichen Vortragsreihen für Kleintier-, Pferde-, Wiederkäuer- und Schweinepraktiker sowie Tiermedizinische Fachangestellte. 

Aufgrund des großen Erfolges bei vergangenen Tierärztetagen fand erneut die Vortragsreihe “Veterinärverwaltung und Nutztierpraxis” statt, die neben der intensiven Fortbildung auch die Möglichkeit zum Austausch zwischen Amtstierärzten und Nutztierpraktikerinnen und -praktikern bot. Auch über den Tellerrand wurde geschaut: Die Vortragsreihen „Tierärztliche Betreuung von Bienenvölkern“ sowie „Exoten“ wurden von interessierten Tierärztinnen und Tierärzten erfreulich gut gebucht.

Podiumsdiskussion "Tierseuchenbekämpfung versus Tierschutz"

Die Podiumsdiskussion „Tierseuchenbekämpfung versus Tierschutz“ am Freitag stand ganz unter dem Eindruck des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg und der Afrikanischen Schweinepest, die sich immer weiter in Europa ausbreitet. Die hochkarätigen Diskussionsteilnehmer aus dem Ausland, Dr. Zsolt Pintér (Ungarn), Prof. Ožbalt Podbežan (Slowenien), Dr. Ivan Zemljak (Kroatien) und Mag. Kurt Frühwirt (Österreich) berichteten von den Seuchenmaßnahmen in Ihren Ländern. Sie erörterten, was sich als wirksam erwiesen hatte und wo es Probleme gab. Dr. Siegfried Moder (bpt, FVE) und Frau Dr. Iris Fuchs (BLTK) betonten die gute Zusammenarbeit und den schnellen Austausch zwischen den beteiligten Ländern, wodurch Maßnahmen zeitnah auf den Weg gebracht werden konnten. 

Prof. Alexander Starke (Leipzig) stellte fest, dass sowohl in der Tierärzteschaft als auch in der Landwirtschaft in den letzten Jahren viel Wissen über die Seuchenprävention und den Umgang mit Tierseuchen verloren gegangen sei. Sowohl er als auch Frau Prof. Carola Sauter-Louis sahen daher im MKS-Ausbruch in Brandenburg einen Weckruf für beide Berufsgruppen und einen guten Trainingslauf. Dr. Zsolt Pintér unterstrich dies mit seiner Aussage, dass Europa die ganze Zeit vorbereitet sein müsse. Prof. Slaven Grbić (World Veterinary Association) betonte, dass über Europa hinaus gerade afrikanische Staaten dringend Unterstützung bräuchten. 

Dr. Siegfried Moder forderte eine Überprüfung der Gesetzgebung aufgrund der jüngsten Ausbrüche, sowie die Diskussion über Impfungen wieder aufzunehmen, gerade auch unter ethischen Gesichtspunkten, da Tierärzte die Pflicht hätten die Tiergesundheit zu priorisieren.

Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass Impfungen und viele weitere Aspekte der Seuchenbekämpfung politische Entscheidungen wären, die es für die Tierärzteschaft in der Öffentlichkeit zu beeinflussen gelte. 

Fachmesse

Nicht wegzudenken bei den Bayerischen Tierärztetagen ist die zweitägige Fachmesse. Hier hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, sich bei 48 Ausstellern über neueste Produkte und Dienstleistungen rund um die Veterinärmedizin zu informieren, die Jobbörse zu besuchen und sich bei einem Getränk in der „Coffee & Connect“-Area auszutauschen.

Fränkischer Abend

Am Freitagabend fand der Fränkische Abend in passendem Ambiente in der Gaststätte Plückers im Welcome Kongresshotel Bamberg statt. Die ausgebuchte Veranstaltung nutzten über 200 Gäste, um sich bei einem Buffet mit fränkischen Spezialitäten in entspannter Atmosphäre auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.