Zukunftskonzept Landtierärzte
www.landtierarztquote.bayern.de
Internetseite mit Informationen und Hintergründen rund um die Landtierarztquote
Was ist das Zukunftskonzept Landtierärzte?
Mit einem umfassenden "Zukunftskonzept Landtierärzte" unterstützt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber die Tierärzteschaft im Freistaat dabei, eine flächendeckende Versorgung vor allem im Nutztierbereich sicherzustellen. Glauber: "Für bestmöglichen Tierschutz in der Nutztierhaltung brauchen wir vor allem drei Dinge: engagierte Landwirte, effiziente Kontrollstrukturen und eine gut aufgestellte tierärztliche Versorgung. Die Zukunftsstrategie Landtierärzte stellt die Weichen für eine zukunftsfeste tierärztliche Versorgung auf dem Land. Wer mehr Tierschutz in der Fläche will, muss auch für mehr Tierärzte in der Fläche sorgen. Die Zukunftsstrategie setzt auf fünf Punkte. Eine groß angelegte Bedarfsanalyse wird in einem ersten Schritt die zu erwartende Entwicklung in den kommenden Jahren aufzeigen. In der Zwischenzeit werden wir konkrete Ideen ausarbeiten. In der universitären Ausbildung soll ein neuer Masterstudiengang Tiergesundheitsmanagement die gezielte fachliche Weiterbildung ermöglichen, außerdem wird die Einführung einer Landtierarztquote geprüft. Mehr Wissen heißt mehr Tierschutz. Die Zukunftsstrategie baut zusätzlich auf eine Unterstützung attraktiver Praxismodelle, Verbesserungen bei der Vergütung und ein neues Spezialisten-Netzwerk. Ausreichend Nachwuchskräfte können nur dann gewonnen werden, wenn auch der Berufsalltag für junge Leute attraktiv ist. Wir werden die konkreten Vorschläge bei einem Runden Tisch mit allen Beteiligten diskutieren und gemeinsam entwickeln."
(Auszug aus der Pressemitteilung des StMUV vom 17.11.2020 Nr. 123/20)
Welche fünf Punkte umfasst das Projekt?
1: Mehr Information durch detaillierte Bedarfsanalyse
Für einen genauen Überblick über Bedarf und mögliche Versorgungslücken wurde die tierärztliche Fakultät der LMU München beauftragt, bis Herbst 2021 ein entsprechendes Forschungsprojekt und eine Bedarfsanalyse durchzuführen.
2: Mehr spezifisches Fachwissen durch Masterstudiengang Tiergesundheitsmanagement
Zusammen mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der tierärztlichen Fakultät der LMU München startete im Wintersemester 2021 ein bundesweit einzigartiger interdisziplinärer Weiterbildungsstudiengang "Tiergesundheitsmanagement" für Tierärzte.
3: Mehr Landtierarztpraxen durch attraktive Praxismodelle
Für möglichst attraktive berufliche Rahmenbedingungen soll ein flächendeckendes tierärztliches Versorgungsnetz im ländlichen Raum sorgen. Um die Attraktivität für die Ausübung des Tierarztberufes in der Fläche weiter zu erhöhen, werden außerdem Niederlassungsprämien für den ländlichen Raum geprüft. Auch innovative Praxismodelle sollen vorangebracht werden. Dazu arbeitet das Umweltministerium an einer Förderung, die nach Vorliegen der Bedarfsanalyse umgesetzt werden könnte
4: Mehr Einkommen durch Honorierung tierärztlicher Leistungen
Bayern hat nicht nur die Änderung der tierärztlichen Gebührenordnung (GOT) für eine angemessenere Bezahlung der Tierärzte in Notfällen unterstützt, sondern wird sich beim Bund auch weiterhin dafür einsetzen, dass tierärztliche Leistungen angemessen bezahlt werden.
5: Mehr Tiergesundheit im Betrieb durch Spezialisten-Netzwerk
Gemeinsam mit dem Landesverband der praktizierenden Tierärzte und der Bayerischen Landestierärztekammer soll ein Spezialisten-Netzwerk auf den Weg gebracht werden, das die Tierärzte vor Ort individuell unterstützt. Für den Aufbau des Spezialisten-Netzwerks sollen Experten als Multiplikatoren eingesetzt werden und entsprechende Zusatzqualifizierungen für Tierärzte angeboten werden.
Projekt Tierärztliches Spezialistennetzwerk (Milch-) Rind
Benannte Netzwerktierärzte aus den Projektjahren 2021 bis 2023
Seit dem Jahr 2020 unterstützt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber die Tierärzteschaft im Freistaat dabei, eine flächendeckende Versorgung vor allem im Nutztierbereich sicherzustellen. Eine der fünf Säulen des „Zukunftskonzepts Landtierärzte“ ist das vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) geförderte „Projekt Tierärztliches Spezialistennetzwerk (Milch-) Rind“.
In den Jahren 2021 bis 2023 konnten trotz der Corona-Krise Nutztierärzte auf den von ihnen betreuten Milchviehbetrieben durch nicht konkurrierende Rinderexperten fachlich unterstützt und im Sinne einer präventiven Tiergesundheitsstrategie fortgebildet werden.
Am Teil 1 des Projektes haben nachfolgende Tierärztinnen und Tierärzte erfolgreich teilgenommen und wurden von der Bayerischen Landestierärztekammer gemäß Zuwendungsbescheid vom 13.08.2021 und der als Bestandteil des Bescheids dazugehörenden Projektbeschreibung gemäß den Vorgaben des StMUV als „Netzwerktierarzt“ im Dezember 2024 registriert.
- Tierarzt Andre Zapf; Landkreis (geschäftlich): Kulmbach
- Tierärztin Theresa Rothacher; Landkreis (geschäftlich): Nürnberger Land
- Dr. med. vet. Susanne Wolz-Richter; Landkreis (geschäftlich): Nürnberger Land
- Tierärztin M.Sc. Ruth Kraemer; Landkreis (geschäftlich): Rosenheim
- Dr. med. vet. Gisela Bosch; Landkreis (geschäftlich): Weilheim-Schongau
- Dr. med. vet. Barbara Lutz; Landkreis (geschäftlich): Weilheim- Schongau
- Dr. med. vet. Siegfried Moder; Landkreis (geschäftlich): Weilheim-Schongau
Netzwerktierärzte verpflichten sich Rinderpraktiker vor Ort bei der Verbesserung des Gesundheitszustandes von Milchvieh zu unterstützen, ohne selbst kurativ in den betreffenden Milchviehhaltungen tätig zu werden, ihre Expertise Veterinärämtern zur Verfügung zu stellen sowie die Fortbildung weiterer Tierärzte zu Netzwerktierärzten durchzuführen.